von Dirk Laucke
Staatstheater Cottbus 2011
Fotos © Staatstheater Cottbus / Marlies Kross
- mit Klaus-Dieter Bange, Jan Hasenfuß, Ariadne Pabst, Kathrin Victoria Panzer
- Regie, Kamera, Videoproduktion: Maike Krause
- Bühne, Kostüme: Matthias Rümmeler, Nicole Lorenz
Für Dirk Lauckes »Für alle reicht es nicht« setzte Bühnenausstatter Mathias Rümmler die Zuschauer auf die Bühne und verteilte auf den nun sitzlosen Stufen des Zuschauerraums Nadelbäume. In diesem unwirtlichen Raum, der von merkwürdigen Geräuschen erfüllt ist, agieren die Schauspieler (Regie Maike Krause) mit ihren Notenständern, auf denen die Textbücher liegen. Auf einer Projektionswand sind sie in vergangenen Situationen gezeigt, oder sie sprechen dort ihre Gedanken aus. Die Geschichte eines jungen, Zigaretten schmuggelnden Paares, das im Grenzgebiet zu Tschechien einen Lastwagen mit Schmuggelzigaretten, aber auch mit eingesperrten »Fidschis«, findet und sich zwischen Angst, Fremdenfeindlichkeit und Geschäftssinn verrennt, wird von den Darstellern mit viel sprachlicher Energie dargeboten. Das Stück handelt von der Suche von Menschen in Ostdeutschland nach ihrem Ort und Lebenssinn. Wie Jan Hasenfuß, Kathrin Victoria Panzer, Klaus-Dieter Bange und Ariadne Pabst unterschiedliche Lebenshaltungen, die Auseinandersetzung mit politisch und individuell bestimmter Vergangenheit wie den Kampf mit einer neuen Wirklichkeit ausstellen, ergibt selbst in der halbszenischen Version eine bedrückende Kraft.
Hartmut Krug
Lausitzer Rundschau vom 14.2.2011